In unserer Serie Instagram leicht gemacht zeigen wir Tipps und Tricks zur beliebten Foto-App Instagram. Im ersten Teil geben wir neun Tipps, wie man schöne Fotos macht, Fehler vermeidet und jede Menge Likes bekommt.
1. Nur ein Motiv pro Bild
Der häufigste Fehler ist das Fehlen eines erkennbaren Motivs. Einige Fotos haben gar kein Motiv, andere haben gleich zwei oder mehr. Das Ergebnis ist ein uninteressantes Bild, bei dem das Auge des Betrachters nicht weiß, wo es hinsehen soll. Deshalb: Das Foto muss einen Protagonisten haben.
Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine Person handeln. Im Zentrum des Bildes kann auch eine Straße, die Fluchtlinien eines Gebäudes, ein Straßenschild, eine Herde von Zebras oder eine Menschenmenge auf einem Platz stehen.
Um ein Objekt oder eine Person als Hauptmotiv hervorzuheben, gibt es eine Reihe von Methoden. Zum Beispiel schießt man ein Foto ohne ablenkenden Hintergrund. Oder man füllt das komplette Bild mit dem Protagonisten, wie zum Beispiel bei einer Nahaufnahme. Schließlich kann man auch mit der Schärfentiefe spielen und nur das Hauptmotiv scharf stellen. Wie das geht, erklären wir unter Punkt 6.
2. Das Motiv im Drittel platzieren
Die Drittelregel ist die erste Technik, die man in Fotokursen lernt. Man teilt den Bildausschnitt mittels zweier horizontaler und zweier vertikalen Linien in neun gleiche Teile.
Die Schnittpunkte der Linien sind die Stellen, auf die das Auge seine Aufmerksamkeit richtet. Das Hauptmotiv der Bilder sollte auf einem dieser Schnittpunkte liegen.
In den folgenden Motiven dient ein Zinn-Schwein als Motiv. Im ersten Foto befindet sich das Schwein in der Mitte des Bildes. Das Foto wirkt statisch und nicht sonderlich interessiert.
Im zweiten Bild ist das Tier ein wenig auf die linke Seite verschoben und zwar auf einen der Schnittpunkte.
Diese Komposition wirkt deutlich interessanter. Die Blickrichtung des Objekts bringt zusätzliche Dynamik. Diese Regeln funktionieren auch bei den Followern.
3. Belichtung manuell setzen
Ein Smartphone ermöglicht keine manuelle Belichtungseinstellung. Allerdings kann man die Stelle zur Belichtungsmessung im Bildausschnitt auswählen. Hin und wieder misst die Kamera die Belichtung an einem zu hellen oder zu dunklen Punkt. Das Ergebnis sind dann zu helle oder zu dunkle Bilder. Hier wird der Himmel dadurch schon weiß.
Im zweiten Bild sind die hellen Bereiche richtig belichtet, doch die dunklen Stellen sind fast schwarz.
Das Auge sieht aber alle Bereiche, deshalb muss man eine Belichtung wählen, mit der das Photo weder zu hell noch zu dunkel wird. Dazu tippt man auf den entsprechenden Punkt auf dem Bildschirm von iPhone und Android-Handy. Mit dem Punkt der Belichtungsmessung legt man bei Instagram auch gleichzeitig den Fokus fest.
Wenn man mit dem Resultat nicht zufrieden ist, versucht man es mit verschiedenen Punkten. Doch stets gilt: Die Regeln der Fotografie sind da, um sie zu brechen. Manchmal haben auch sehr dunkle oder extrem überbelichtete Fotos ihren Reiz. Wie das folgende Foto zeigt.
Sonnenuntergang in Swakopmund, Namibia
Sind Aufnahmen zu hell oder zu dunkel, bietet Instagram mit Lux ein Tool, um Belichtung und Kontrast im Nachhinein zu korrigieren.
Lux korrigiert automastisch Belichtungsfehler.
4. Blitz bei Tag anmachen
Der Blitz erzeugt übrigens häufig Tristesse im Bild. Gute Bilder in der Halle oder bei Nacht sind mit Blitz schwierig. Stattdessen bietet es sich an, bei Tag mit Blitz zu fotografieren. Beispielsweise lassen sich mit Blitz Schattenbereiche eines Gesichts aufzuhellen. Gerade bei einem Tag-Porträt dämpft man so den Kontrast zwischen Licht- und Schattenbereichen.
Den Blitz deaktiviert man in Instagram, indem man im Aufnahmemodus auf das Blitz-Symbol in der oberen rechten Ecke tippt. Die Optionen sind: Blitz aus, Blitz ein und Auto Flash. Letzterer aktiviert sich in Abhängigkeit zur Helligkeit.
5. Vorsicht mit schiefen Fotos
Viele Fotos von Amateuren sind nicht gerade ausgerichtet. Da fällt es schwer ein “Gefällt mir” zu vergeben. Das folgende Foto ist schief.
Dieses Foto ist gerade ausgerichtet.
Wer schiefe Fotos vermeiden will, blendet das Gitternetz für die Drittel-Regel ein. Dazu tippt man in Instagram im Aufnahmemodus auf das kleine Symbol in der oberen rechten Ecke.
Alternativ kann man sich auch an Strukturen orientieren, etwa an Gebäuden oder am Horizont. Und wenn man sich entscheidet, ein schiefes Bild zu machen, sollte es auch wirklich schief sein.
6. Interessanten Blickwinkel finden
Der Blickwinkel hat beim Fotografieren entscheidenden Einfluss aufs Bild. Blickwinkel, die wir gewöhnt sind, wirken langweilig. Zum Beispiel sehen wir Kinder meistens von oben. Eine spannende neue Perspektive kann also sein, Kinder von unten zu fotografieren. Ein weiteres Beispiel sind diese Tastatur und Maus.
Aus einem ungewohnten Blickwinkel sind diese alltäglichen Gegenstände schon wesentlich interessanter. Hier die Maus von schräg vorne und die Tastatur mit Fluchtpunkt weit hinten im Bild.
Ein weiteres, interessantes Thema sind Details. Normalerweise übersieht man Details. Deshalb sind sie für den Fotografen ganz besonders interessant. Details können sehr interessant sein oder sogar eine ganz Geschichte erzählen.
7. Mit Schärfentiefe das Motiv hervorheben
Um unser Hauptmotiv deutlicher hervorzuheben, können wir mit geringer Schärfentiefe arbeiten. Wenn der Rest des Bilds verschwimmt, wirkt das Hauptmotiv viel präsenter.
Die Elemente im Hintergrund sind unscharf und verlieren so an Bedeutung.
Was ist überhaupt Schärfentiefe? Dahinter verbirgt sich “ein Maß für die Ausdehnung des scharfen Bereichs” (Wikipedia). Bei professionellen und semi-professionellen Kameras lassen sich praktisch alle Parameter einschließlich der Verschlusszeit und Blende manuell einstellen. Smartphones stellen die Schärfentiefe automatisch ein. Die Linse unseres Handys ist ein Weitwinkelobjektiv und hat eine sehr kleine Brennweite – und damit eine große Schärfentiefe. Was können wir also tun?
Die Schärfentiefe kann man auf zwei Arten ändern: über die Entfernung vom Motiv oder über eine Nachbearbeitung mit Instagram. Je näher wir an das Motiv herantreten, desto geringer ist die Schärfentiefe. Das Motiv tritt in den Vordergrund und der Hintergrund verschwimmt. Das erste Bild weist eine große Tiefenschärfe auf, das zweite viel weniger.
Viel Schärfentiefe durch große Distanz zum Hauptmotiv.
Nah am Motiv – geringe Schärfentiefe.
Die zweite Möglichkeit ist, in Instagram die Funktion Tilt-Shift zu verwenden. Damit lässt sich im Nachhinein die Schärfentiefe reduzieren. Dazu drückt man im Bearbeitungsmodus auf das Tropfensymbol am unteren Rand. In Tilt-Shift stehen zwei Methoden zur Wahl: radial und linear. Für unsere Zwecke eignet sich die zweite besser.
8. Filter machen Bilder bunt
Instagram bietet eine Reihe von Filtern, um Fotos einen nostalgischen Touch zu verleihen. Die Verwendung ist natürlich kein Muss, kann aber zu schönen Ergebnissen führen.
Vielleicht wird ja bald ein bestimmter Filter zum Markenzeichen Ihrer Fotos?
9. Probieren, probieren, probieren
Wie bereits erwähnt, ist in der Fotografie keine Regel in Stein gemeißelt. Dennoch zeigt die Erfahrung von Profis, dass Bilder von einigen Kniffen definitiv profitieren. Jetzt heißt es: Tipps auszuprobieren und sehen, ob mehr Nutzer die Bilder mit einem Like belohnen.
Im nächsten Teil dieser Serie zeigen wir, wie man die Privatsphäre des Instagram-Kontos schützt.